Im Vertriebsengineering sind zwei Dinge besonders wichtig: der intensive Austausch mit unseren Kunden und Partnern sowie eine gute Koordination auf der Baustelle. Tim hat sich in beiden Bereichen spezialisiert. Dabei war nicht immer klar, dass er in der Schalungsbranche landen würde. Ursprünglich wollte er in einem Statik-Büro arbeiten. Als er über eine Stellenausschreibung von PERI gestolpert ist, bewarb er sich und wurde im Vorstellungsgespräch direkt überzeugt. „Der Ingenieur, mit dem ich gesprochen habe, meinte: 'Du machst im ersten Jahr bei PERI die Erfahrungen, die andere in fünf Jahren machen, weil wir dich mit einbeziehen.' Das war für mich ausschlaggebend. Und er hatte nicht gelogen. Ich kam in den Außendienst und konnte von Anfang an mit Kunden und Vertriebsprofis sprechen“, erzählt Tim.
Als Engineering Director im Vertrieb ist er mittlerweile für den Schalungsbau im Westen der USA zuständig und hat sich dort einen Namen gemacht. So passiert es hin und wieder, dass ihn Baufirmen direkt anrufen, weil sie einen Schalungsspezialisten brauchen. Sein Lieblingsprojekt, das Theater des Academy Museum of Motion Pictures, war ein solcher Fall. „Wir hatten in der Vergangenheit bereits mehrere Projekte mit unserem Kunden Morley Construction Company erfolgreich realisiert. Dadurch war unsere Ingenieurskompetenz bereits bekannt. Wie bei jedem Folgeprojekt war es für mich wichtig, diese Beziehung weiter auszubauen und zu stärken“, sagt Tim.
Das Academy Museum of Motion Pictures ist das größte Museum in den USA, das sich den Künsten, Wissenschaften und Künstlern des Filmemachens widmet.
Ein besonderes Projekt erfordert spezifische Systemlösungen
Das außergewöhnliche Theatergebäude wurde von dem italienischen Architekten Renzo Piano, der für seine innovativen und visionären Designs bekannt ist, in Zusammenarbeit mit dem lokalen Architekturbüro Gensler entworfen. Es ist Teil des Museumsviertels im Herzen des Stadtteils Miracle Mile in Los Angeles und umfasst ein Theater für 1.000 Gäste. Das 2017 erbaute Gebäude liegt nur 8 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem Tim aufgewachsen ist, und ist daher für ihn etwas ganz Besonderes. „Es war schön, wieder öfter in meiner alten Nachbarschaft zu sein. Das brachte Kindheitserinnerungen zurück“, erinnert sich Tim. Was das Projekt besonders macht, ist seine ungewöhnliche Kugelform aus Beton und Glas. Mit einem Durchmesser von rund 46 Metern und einem Gewicht von 11.000 Tonnen – so viel wie etwa 10 Kleinwagen – schwebt das Bauwerk fast 4 Meter über dem Boden. Nur vier Betonsäulen halten es in Position.
„Ich bin an vielen anspruchsvollen Projekten beteiligt. Aber diese ungewöhnliche Form stellte eine ganz neue Dimension dar. Wir hatten noch nie ein Gebäude mit diesen Parametern. Daher begannen die meisten meiner Besprechungen mit der Frage: 'Tim, ist das überhaupt realisierbar? Und wenn ja, wie um alles in der Welt sollen wir das machen?'", erklärt er. Da die Konstruktion der Kugel nur als Ganzes funktionierte, waren ausreichend Stützen notwendig, um das enorme Gewicht der Kugel zu tragen. Für den Bau des Theaters kam die gesamte Bandbreite der in den USA verfügbaren PERI Systeme zum Einsatz. „Dazu gehörten auch Lösungen, die unsere Ingenieure im westlichen Markt erstmalig geplant hatten. Zum Beispiel die VST Schwerlasttürme, die große Lasten zentriert abtragen können. Dieses System war angesichts der schweren Betonmassen eine bedeutende Hilfe für das Baustellenteam“, sagt Tim. Auch die HD 200 Schwerlaststützen wurden zum ersten Mal eingesetzt. Sie haben den Vorteil, dass sie werkzeuglos montiert werden und Lasten bis zu 200 kN tragen können.
Das kugelförmige Theater mit seinem eleganten Glasdach wird lediglich von vier Betonsäulen getragen – eine statische Herausforderung, die dank unserer Expertise und unseren Systemen gelöst wurde.
Unsere Priorität: Ein guter Partner für den Kunden zu sein, egal wie groß die Herausforderungen sind
Unser Kunde brauchte nicht nur die richtigen Systeme, sondern auch einen Partner und die richtige Beratung. Daher verbrachte Tim viel Zeit auf der Baustelle. So konnte er sicherstellen, dass er immer auf dem Laufenden war und genau wusste, was als Nächstes anstand. Sechs Monate lang fanden zweimal pro Woche Treffen mit dem Baustellen-Team statt. In dieser Zeit sprach er nicht nur regelmäßig mit seinen Ingenieurskollegen, die auf Hochtouren an den 2D-Modellen arbeiteten, sondern auch mit dem nationalen Statik-Team in Chicago, das die Berechnungen durchführte. Mit den Kollegen vom PERI Headquarter in Deutschland, die die Analysen und Anträge für den VST Schwerlastturm durchführten, war er ebenfalls im Austausch. Hinzu kamen wöchentliche Meetings mit dem Montageteam, den Sicherheitsinspektoren und der Logistik. „Es gab kaum beteiligte Personen, mit denen ich nicht gesprochen habe. Und obwohl wir immer eng mit unseren Kunden und Partnern zusammenarbeiten, war das Projekt noch mal intensiver und eine ganz neue Erfahrung“, erzählt Tim.
Für die Realisierung des komplexen Bauwerks war neben unseren Schalungslösungen eines von Bedeutung: ein enger Austausch mit unserem Kunden.
Der Grund für den intensiven Dialog lag vor allem an einer Sache: dem knappen Lieferzeitplan. „60 Prozent unserer Systeme wurden in unserem örtlichen Lager vorgefertigt und mussten zur Baustelle transportiert werden. Es gab aber nur begrenzten Lagerplatz, sodass die LKWs alle 30 Minuten kamen und gingen“, sagt Tim. Also mussten er und sein Team die Lieferung der Materialien mit gutem Verhandlungs- und Koordinationsgeschick bewältigen. Damit spielte PERI nicht nur als Schalungsdienstleister eine zentrale Rolle, sondern auch bei der logistischen Planung und der Einhaltung des Gesamtzeitplans.
Eine weitere große Herausforderung: Die Systeme durften während des Baus nicht überlastet werden. Unsere Ingenieure haben im Vorfeld rund 250 Schwerlaststützen und Schwerlasttürme präzise berechnet und positioniert, um das Gebäude im Gleichgewicht zu halten. Dafür wurde eine spezielle Sensortechnik integriert, welche die aktive Last auf jeder Stütze angezeigt hat. Sobald ein Teil der Kugel betoniert war, mussten die Stützen in der richtigen Reihenfolge entfernt werden. „Ansonsten hätten wir die anderen Systeme überlastet. Das war also sehr wichtig und hat mir viele schlaflose Nächte bereitet. Wenn ich zweimal pro Woche vor Ort war, war eine meiner ersten Fragen: Ist die Last noch ausgeglichen? Aber dank unseren präzisen Berechnungen war sie das immer“, sagt Tim lächelnd.
Mit Fertigstellung des Theaters wurde ein Meilenstein in der Geschichte der Filmindustrie gesetzt. Das architektonisch anspruchsvolle Gebäude verspricht heute nicht nur ein einzigartiges Erlebnis für Besucher, sondern trägt auch dazu bei, die Entwicklung des Films zu feiern.
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