Im Golfstaat Kuwait gibt es eine Stadt, die mit ihrer majestätischen Skyline heraussticht: Kuwait City. Umgeben von Wolkenkratzern und futuristischer Architektur verbindet sie die Moderne der arabischen Welt mit der faszinierenden Tradition des Orients. Ein eindrucksvoller Mix, der sich auch in der Architektur vieler Bauwerke wiederfindet. Eines davon ist das 7.100 Quadratmeter große Indoor Tennis Center, das im Rahmen des neuen Universitätscampus in Kuwait City entstand.
Die Besonderheit der Tennishalle? Ihr faszinierendes Kuppeldach, das von der islamischen Architektur inspiriert wurde und mit vereinzelten kleinen, runden Glas-Öffnungen für eine einzigartige Beleuchtung sorgt. Aufgrund der heißen Temperaturen im Sommer war es den Architekten ein Anliegen, eine wetterunabhängige Tennishalle zu gestalten, die insbesondere vor Hitze, aber auch vor Wind und Regen schützt.
Von den Spielregeln bis zum Aufschlag: unsere Ingenieure im Einsatz
Ähnlich wie die Spielregeln beim Tennis, gab es für das anspruchsvolle Kuppeldach Anforderungen, die eingehalten werden mussten. „Das 28 Meter hohe Tennis Center sollte innerhalb von 12 Monaten gebaut werden. Außerdem mussten wir den Kundenwunsch verstehen und gemeinsam mit der Baufirma ein passendes Angebot erarbeiten, das exakt auf die Bedürfnisse zugeschnitten war“, erzählt David Dittmann, Senior Projekt Engineer. 2008 fing seine Reise im Technischen Büro bei PERI an. Mittlerweile leitet er projektbezogene Teams, die sich um die Planung von Sonderschalungen kümmern. Komplexe und architektonisch besondere Bauwerke wie das Tennis Center sind also sein Spezialgebiet.
Bei einem Bau wie diesem durfte David daher nicht fehlen. Seine Erfahrung und Expertise waren bereits in der Angebotsphase gefragt. Hinzu kamen etwa zehn weitere Ingenieure – sowohl aus seiner Abteilung als auch aus anderen Abteilungen wie Traggerüst und Statik. Die meisten davon in Weißenhorn, eine weitere Ingenieurin aus Kuwait. Gemeinsam hatten sie die Aufgabe, ein Schalungskonzept für das komplexe Kuppeldach unter Berücksichtigung der Betonunterzüge zu entwickeln. Die Unterzüge sind wichtiger Bestandteil des Baus, da sie der Kuppel ihre Tragfähigkeit verleihen. „Sie kreuzen sich mehrfach und werden nach oben hin schmaler. Das machte die Konzipierung der Schalungslösung umso komplizierter“, erzählt David.
Wie lassen sich nun die Unterzüge am besten in den Bau integrieren? Unser Kunde SEG Qatar hatte bereits eine genaue Vorstellung: Zuerst sollten die Unterzüge vollständig betoniert werden und anschließend die Hülle folgen. „Nach genauer Prüfung haben wir aber festgestellt, dass dieser Wunsch nur mit dem Einsatz von extremen Mengen an Traggerüst zu realisieren wäre. Die Unterzüge alleine hätten die während der Bauphase anfallenden Kräfte nicht vollständig abtragen bzw. standhalten können“, erzählt David.
Unser Ingenieursteam fand aber eine andere kreative Lösung: „Wir haben das Gebäude in acht horizontale Betonabschnitte aufgeteilt und die Unterzüge nach und nach mit hochgezogen. Mit dieser Taktik erhielten wir schließlich den Zuschlag für das Projekt“, erzählt David. Und dann begann auch schon die entscheidende Phase, der erste Aufschlag.
Unser Ass im Ärmel: maßgeschneiderte 3D-Sonderschalungen
Für jeden Bauabschnitt entwarfen unsere Ingenieure eine speziell auf die sich verändernde Bauwerksgeometrie angepasste 3D-Schalung. Sie war Voraussetzung, um eine effiziente Lösung für die Bauwerksradien der Stahlbetonwände inklusive der sich in der Stärke ändernden Unterzüge zu entwickeln. Das Ergebnis waren unterschiedliche, maßgeschneiderte 3D-Sonderschalungselemente auf Basis der VARIO GT 24 Träger-Wandschalung. Damit konnten sowohl die rundgeneigten Wände als auch die Unterzüge parallel geschalt werden.
Ab dem zweiten Abschnitt wurden die Schalungssysteme um Bauteile des PERI UP Gerüstbaukastens ergänzt. Da unsere Schalungen und Gerüste nahtlos miteinander kombiniert werden können, war es für unsere Ingenieure umso einfacher, auf effiziente Weise ein Schalungskonzept zu entwickeln. Die Symmetrie des Bauwerks machte die Planung noch effizienter, da sie das Konzept für die gesamte Runde nutzen konnten. „Durch dieses Vorgehen haben wir außerdem Baukosten und Planungszeit stark reduzieren können“, erzählt David.
Mit jeder Herausforderung ein Schritt näher am Ziel
Der Bau war wie in der Tenniswelt von unvermeidlichen Herausforderungen geprägt. Eine davon war das CNC-gesteuerte Fräsen der Schalungsplatten. Da das passende Equipment in Kuwait nicht zur Hand war, musste schnellstmöglich ein Möbelbauer vor Ort gefunden werden, der diese Mengen exakt fräsen konnte. „Durch unsere Kontakte haben wir diese Herausforderung ohne Verzögerung gelöst“, berichtet David.
Eine weitere Herausforderung waren die Tribünen, die als Fertigteile mit einem Mobilkran vor Fertigstellung des Dachs in das Tennis Center eingehoben werden sollten. Das bedeutete für unsere Ingenieure: Taktik ändern und umplanen. „Wir mussten das Angebot anpassen und die Änderungen in unser Schalungssystem integrieren. Da das Gebäude während der Platzierung der Fertigteile von oben noch zugänglich sein musste, hatten wir die Tribünen ab dem vierten Bauabschnitt eingeplant“, so David.
Nun musste eine Lösung her, mit der die zusätzlich entstandene Komplexität wieder in eine baustellengerechte Richtung gelenkt werden sollte. Dank der eingebauten PERI UP Arbeitsplattform, welche die gesamte Fläche der Tribüne überspannte, konnten die Bauarbeiter auch in schwindelerregender Höhe sicher arbeiten und das Kuppeldach weiter einschalen. Für diesen Schritt wurden ca. 2.500 PERI UP Stiele auf den Tribünen platziert, welche die Punktlasten auf ein für die Tribünen verkraftbares Maß an Einzellasten verteilten. Nächster Meilenstein geschafft!
Matchpoint: unser Projektsupport direkt vor Ort
Dank 5.500 Stunden Ingenieursarbeit und 370 eingesetzten Sonderschalungselementen konnten die besonderen architektonischen Anforderungen umgesetzt und das Kuppeldach realisiert werden. Ein entscheidender Vorteil war hierbei die Projektunterstützung auf der Baustelle durch einen PERI Supervisor. Er behielt die Prozesse und Arbeitsvorgänge im Auge und zeigte den Bauarbeitern, wie sie besonders effizient und sicher mit den PERI Produkten arbeiten konnten.
Spiel, Satz und Sieg – Projekt erfolgreich abgeschlossen
Trotz vieler Herausforderungen im Verlauf des Projekts konnte das Dach in nur 16 Monaten fertiggestellt werden. Ganz zur Zufriedenheit unseres Kunden. „Die Kombination aus verschiedenen PERI Schalungs- und Traggerüstsystemen sowie die Unterstützung bei der 3D-Modellplanung waren für die Realisierung der komplexen Kuppelform von entscheidender Bedeutung“, erzählt uns Robert Bou Chedid von SEG Qatar. Anders als beim Tennis gewann letztlich nicht einer, sondern alle. Perfect Match!
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