Inmitten des frischen Salzwasserdufts und dem Pfeifen des Windes entstand in den vergangenen Jahren auf dem ehemaligen Containerterminal von Aarhus das jüngste Viertel der Stadt: Aarhus Ø. Dort wurden unter dem Projektnamen „Lighthouse“ mehrere Wohnhäuser errichtet. „The Lighthouse 2.0“ trägt mit seinen 381 Luxus-Wohnungen, mehreren Restaurants und einer Dachterrasse nun endgültig zur modernen Gestaltung des Stadtteils bei. Entworfen vom renommierten dänischen Architekturbüro 3XN Architects erhielt das Gebäude 2023 von der Non-Profit-Organisation Council On Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) den Titel des weltbesten Hochhauses in der Kategorie 100-199 Metern Höhe. Zurecht, denn neben der für Dänemark außergewöhnlichen Höhe bietet das Gebäude einen phänomenalen Panoramablick auf die Bucht und die Skyline.
Pionier: Unser Selbstklettersystem ACS erobert den dänischen Markt
Als 2019 der Bau begann, war Rene Østergård, Sales Engineer bei PERI Dänemark, bereits in Gesprächen mit Per Aarsleff A/S. Das dänische Bauunternehmen war auf der Suche nach einem Schalungs- und Gerüstbauer, der sich sowohl mit Sicherheitsvorkehrungen und logistischen Herausforderungen als auch mit kreativen Sonderlösungen auskennt. Rene pflegte mit Aarsleff direkt eine enge Verbindung – nicht nur wegen des Projekts, sondern auch, weil sein ehemaliger Chef dort arbeitet.
„Er wusste, wie ich arbeite und wie wichtig es für mich ist, den Kunden zu verstehen. Neben dieser wertschätzenden und auf Vertrauen basierten Vergangenheit machten natürlich auch unsere exzellenten Systeme und unsere Expertise in komplexen Hochhausprojekten den entscheidenden Unterschied aus“, erzählt Rene. So erhielten wir letztlich den Auftrag.
Um die volle Bandbreite an Erfahrungen auszuschöpfen, holte sich unser dänisches Team Verstärkung von unseren deutschen Kollegen, die bereits mehrere Hochhausprojekte in dieser Größenordnung erfolgreich abgeschlossen und insbesondere Erfahrung mit Klettersystemen hatten
„Da unser ACS Selbstklettersystem bei diesem Projekt erstmals in Dänemark zum Einsatz kam, waren wir froh, dass wir auf die langjährige Expertise unserer Kollegen vertrauen konnten“, erklärt Rene. Dank der engen Kommunikation mit Aarsleff konnte mit unserem schienengeführten Klettersystem eine Etage in weniger als einer Woche betoniert werden, was den Bauprozess erheblich beschleunigte. Möglich machte das ein Hydrauliksystem, das die Wandschalung zügig umsetzt. Dank der Umrandung der Plattenkanten mit dem RCS-P Schutzschild waren die Bauarbeiter zusätzlich vor Wind und Wetter geschützt.
Nachdem der „Leuchtturm“ Stück für Stück wuchs, rückte der Bau des außergewöhnlichen Metalldachs immer näher. Seine geschwungene Form und die unterschiedlichen Neigungen und Höhen verlangte eine innovative Sonderlösung. „Da oben kein Platz für unser PERI UP Gerüst war und es nicht rentabel gewesen wäre, das gesamte Gebäude einzurüsten, bestand unsere Lösung darin, eine temporäre Plattform in der 43. Etage zu errichten, auf der das Gerüst stehen sollte“, so Rene. Das 43. und somit vorletzte Stockwerk eignete sich nach statischen Berechnungen am besten für die Plattform. Stahlträger wurden installiert, die vier Meter aus dem Gebäude herausragten und das 12 Meter freistehende PERI UP-Gerüst trugen. Anschließend hatten die Bauarbeiter dort insgesamt 50 Tonnen unseres Gerüstmaterials aufgebaut, das es für den Bau der anspruchsvollen Glasvorhangfassade und des gebogenen Dachs benötigte. Nach Fertigstellung wurde die Plattform demontiert, sodass das Gebäude wieder seine volle Pracht entfalten konnte.
Höchste Sicherheit in schwindelerregender Höhe
Damit all diese Arbeiten in über 140 Metern Höhe überhaupt erst möglich waren, gab es strenge Sicherheitsvorkehrungen. Die Lage direkt am Meer machte die Baustelle zu einer windigen Angelegenheit. Es wurde ein von uns entwickeltes feinmaschiges Netz installiert, das vor herunterfallenden Gegenständen schützen sollte“, erzählt Rene. Ein weiterer wichtiger Faktor: Die direkte Lage zum Meer machte die Baustelle zu einer windigen Angelegenheit. Um die Windlast zu verringern, wurde unser luftdurchlässiges Gitter angebracht, durch das ein Teil der Luft hindurch kam. Das minderte den Winddruck und sorgte für mehr Sicherheit – sowohl für die Arbeiter auf dem Gerüst als auch für die Menschen unten auf den Straßen.
Am Ende war unser dänisches Team nicht nur am höchsten Wohngebäude Dänemarks beteiligt, es hat auch unser effizientes ACS Klettersystem in nachfolgenden Bauprojekten weiter etabliert. „Was wir erreicht haben, macht mich sehr stolz. Es war ein besonderes Projekt, das uns hierzulande vorangebracht hat“, resümiert Rene.
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