Digitalisierung über Generationen

Als zum ersten Mal per Knopfdruck das Fernsehbild in Farbe erscheint, sitzen tausende Zuschauer gebannt vor Ihren Fernsehbildschirmen – unter ihnen auch Karl Heinz Soukup.„Das Sandmännchen von heute auf morgen in Farbe zu sehen, war für mich als Kind sehr beeindruckend. Fernsehen an sich war damals für mich etwas Besonderes, auch wenn ich nur aus drei Programmen auswählen konnte und die Bildqualität des Röhrenfernsehers nicht vergleichbar war mit den hochauflösenden Displays von heute", erinnert sich Karl Heinz Soukup

Nur zwei Jahre später, im Jahr 1969, gründet Artur Schwörer gemeinsam mit seiner Frau Christl das Unternehmen PERI. Das Ziel der beiden: die Arbeit am Bau wirtschaftlicher, schneller und sicherer zu gestalten. Und dabei spielen auch die technologischen Entwicklungen der damaligen Zeit eine entscheidende Rolle. So zum Beispiel das Internet, das im Jahr 1993 kostenlos für die ganze Welt freigegeben wird und auch in der Baubranche die Informationsbeschaffung und Kommunikation erheblich erleichtert. 

Parallel zu dieser Entwicklung startet Karl Heinz Soukup nach seinem Studium im Maschinenbau bei PERI und erstellt die ersten Schalungsplanungen am Computer. Zu dieser Zeit ist bei vielen Anwendungstechnikern das Zeichenbrett noch deutlich beliebter und die fertigen Zeichnungen werden überwiegend per Fax versendet. Doch Karl Heinz Soukup und seine Kollegen erkennen bereits damals den Mehrwert der Digitalisierung, auch wenn die Ladezeit am Computer zu dieser Zeit noch bis zu einer halben Stunde beträgt. Zum Beispiel können Änderungswünsche der Kunden effizienter umgesetzt oder Angebote automatisiert erstellt werden. Zudem entwickelt die Abteilung Softwares, mit denen Kunden Wände und Decken in 3D zeichnen können, um so die Materialmenge zu definieren. Das erleichtert die Arbeit am Bau enorm. In den Augen von Karl Heinz Soukup ein großer Fortschritt im Baugewerbe.

„In den 2000er Jahren war ich mit meinem Team an der Weiterentwicklung von PERI CAD und weiteren Tools beteiligt. Im Fokus stand für uns, die Digitalisierung im Bau voranzutreiben, um den Anforderungen unserer Kunden und deren Bauvorhaben gerecht zu werden. Uns ging es immer schon darum, keinen digitalen Schnickschnack zu produzieren, sondern eine echte digitale Erleichterung an die Hand zu geben und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“, sagt Karl Heinz Soukup

Zeitgleich etabliert sich das Smartphone als beliebtes Kommunikationsmittel. Es ist nun möglich, über das Handy permanent einen Internetzugang mit sich zu tragen und auf digitale Inhalte jederzeit von überall zugreifen zu können. Heute ist das Smartphone aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Auch im Baustellenalltag kommt es ständig zum Einsatz. Mit ausgewählten Apps lassen sich Schalungs- und Gerüstpläne intuitiv planen, das Material auf der Baustelle lokalisieren, projektspezifische 3D-Modelle visualisieren oder auf relevante Projektdaten zu jeder Zeit und an jedem Ort zugreifen. 

Um nah am Puls der Zeit zu bleiben, geht die Entwicklung bei PERI im digitalen Bereich stetig weiter. Und auch bei Familie Soukup kommt nun die nächste Generation zum Einsatz. Karl Heinz Soukups Sohn, Thomas, hat sein duales Studium bei PERI absolviert und ist heute als Wirtschaftsinformatiker im Unternehmen tätig.  

„Ich wünsche mir, dass PERI gegenüber neuen Technologien aufgeschlossen bleibt und die digitale Entwicklung mitgestaltet. Natürlich geht es auch darum, sich am Markt zu orientieren und die Wünsche der Kunden im Blick zu haben. Ich sehe dank der Digitalisierung und vielleicht auch mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz, neue Möglichkeiten, innovativ, kreativ und nachhaltig am Bau arbeiten zu können", sagt Thomas Soukup

So widmet PERI sich bereits heute der Frage, wie der Einsatz von KI-basierten Helfern den Baustellenalltag erleichtern kann. Das Wissen erfahrener Poliere bei der Bauausführung und deren digitale Erfassung könnte in Zukunft den digitalen Planungsprozess und den damit verbundenen Arbeitsablauf weiter verbessern. Ein Aspekt, der aufgrund des Fachkräftemangels immer wichtiger wird.