Die Konstruktion der komplexen Spitze des Gebäudes erforderte größere technische Berechnungen. Hierbei mussten sämtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden – von Wind und Wetter bis hin zur Sicherheit der Arbeiter auf dem Gerüst sowie der Passanten.

Auszeichnung für Dänemarks höchstes Wohnhaus

Mit dem Bauprojekt „Lighthouse 2.0“ wurde im künstlich angelegten Stadtteil „Aarhus Ø“, unweit des Zentrums der gleichnamigen Stadt, mit 381 neuen Apartments neuer Wohnraum geschaffen. Mit seiner beeindruckenden Höhe von 142 Metern ist das Gebäude seit der Fertigstellung im Jahr 2022 das aktuell höchste Wohngebäude Dänemarks. Die obersten Etagen bieten Besuchern ein Restaurant sowie eine öffentlich zugängliche Dachterrasse – mit fantastischem Blick auf den Hafen, das Meer und die Stadt. Nun erhielt das Projekt einen Preis für das „Best Tall Building“ in der Kategorie „100 bis 199 Meter“ der gemeinnützigen Organisation Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH).

Datum
13. Februar 2024
Standort
Dänemark
Die Konstruktion der komplexen Spitze des Gebäudes erforderte größere technische Berechnungen. Hierbei mussten sämtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden – von Wind und Wetter bis hin zur Sicherheit der Arbeiter auf dem Gerüst sowie der Passanten.

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Die Bilder im Detail

Im folgenden erhalten Sie einen Überblick über die im Presseset enthaltenen Bilder.

Für die speziellen architektonischen Anforderungen und den straffen Bauzeitplan war eine enge Zusammenarbeit zwischen Generalunternehmer Per Aarsleff A/S und PERI gefragt. Innovative Wege wurden nicht gescheut, um das Bauziel termingetreu zu erreichen. So fand das ACS Selbstklettersystem, das sich zuvor bereits weltweit bei zahlreichen Bauprojekten bewährt hatte, erstmals Einsatz in Dänemark. Die schienengeführte Kletterschalung punktete neben hydraulischem Antrieb mit großen Klettereinheiten, hoher Hubkraft und zügigen Prozessen. Dadurch konnte ein Betonierzyklus von nur einer Woche pro Stockwerk erreicht werden: „Der enge Austausch mit PERI war einer der Gründe dafür, dass wir eine Etage pro Woche betonieren konnten", erinnert sich Uffe Røge, Abschnittsingenieur bei Per Aarsleff A/S.


Krönende Sonderlösung für strukturelle Herausforderung

Bevor das Projekt schlüsselfertig übergeben werden konnte, musste das „Lighthouse 2.0“ gekrönt werden. Die Herausforderung lag dabei in der abweichenden Geometrie der oberen Etagen im Vergleich zu den unteren. Eine Einrüstung bis zum 45. Stock wäre nicht rentabel gewesen, daher musste in puncto Gerüstbau ein völlig neuer Ansatz gefunden werden:

„Wir haben immer gewusst, dass in den oberen Etagen andere Mittel notwendig sein würden. Die großen Panoramafenster in der 44. Etage sowie das Restaurant und die Einrichtung der Dachterrasse erforderten eine innovative Sonderlösung“, berichtet Jesper Scharff Lanng, Bauleiter bei Aarsleff.

Über 400 Ingenieurstunden und 50 Tonnen Gerüst

Die Konstruktion der komplexen Spitze des Gebäudes erforderte größere technische Berechnungen. Hierbei mussten sämtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden – von Wind und Wetter bis hin zur Sicherheit der Arbeiter auf dem Gerüst sowie der Passanten.

„Ein Gerüst im Inneren des Gebäudes zu errichten, das bis ins Freie ragt, ist an sich nichts Besonderes. Aber wenn man 50 Tonnen Gerüst über vier Stockwerke hinweg im 43. Stock installiert, kann man definitiv von einer neuen Dimension sprechen. Die Menge des Gerüsts und die geometrische Komplexität sind enorm, aber darüber hinaus muss man auch darauf achten, dass man das Gebäude und die Fassade nicht beschädigt und mögliche Windlasten berücksichtigt“, so Jesper Scharff Lanng, der von PERI Dänemarks Vertriebsingenieur René Østergård ergänzt wird:

„Nach Gesprächen mit Aarsleff über die Möglichkeiten, das Gerüst aufzustellen, mussten wir sehr weit über den Tellerrand hinausschauen. Die Lösung bestand darin, Stahlträger über die 43. Etage zu legen, die tatsächlich das gesamte Gewicht des Gerüsts tragen konnten. Auf derselben Etage haben wir eine Plattform errichtet, die aus der Fassade herausragt sowie 12 Meter in die Höhe emporstrebt – ohne das Gebäude zu berühren oder die Fassade zu beschädigen.“

Mehr als 400 Stunden Arbeit und Berechnungen der Ingenieure von PERI Dänemark waren nötig, um die endgültige Sonderlösung zu erstellen, die nach eigenen Angaben zu dem Zeitpunkt das größte konstruierte Gerüst Dänemarks in dieser Höhe war.

Sicherheit in großer Höhe

Um die Sicherheit sowohl der Handwerker als auch der Menschen auf der Straße etwa 140 Meter unterhalb des Gerüsts zu gewährleisten, wurde unter anderem ein feinmaschiges Netz installiert: „Bei einem so großen Gerüst in dieser Höhe müssen verschiedene Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Wir haben zum Beispiel ein luftdurchlässiges Gitter angebracht, durch das die Hälfte der Luft hindurchkommt, um die Windlast zu verringern", erzählt René Østergård.

Auch bei Aarsleff vertraute man in puncto Sicherheit auf PERI und die technischen Berechnungen der Ingenieure: „Wir müssen immer eine hundertprozentige Sicherheitsprüfung durchführen, bevor wir mit dem Bau beginnen. Wir waren beruhigt, dass die Handwerker ihre Arbeit sicher ausführen und wir garantieren konnten, dass selbst ein kleiner über das Geländer rollende Bolzen nicht aus 40 Stockwerke Höhe auf eine vorbeigehende Person fällt, sondern von einem Netz abgefangen wird“, führt Jesper Scharff Lanng aus.

Ein ausgezeichnetes Projekt

Im Herbst 2023 verlieh die gemeinnützige Organisation Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) dem Projekt den Preis für das „Beste Hochhaus“ in der Kategorie „100 bis 199 Meter“. CTBUH ist eine weltweit anerkannte Organisation, die sich der Förderung und Erforschung von Hochhäusern und urbanen Lebensräumen widmet. Darüber hinaus setzt sich CTBUH für innovative Entwürfe und nachhaltige Städtebaukonzepte ein. Die Auszeichnung unterstreicht die globale Anerkennung des Projekts als architektonisches Highlight und wegweisende Errungenschaft im Hochhausbau.

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